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Wie entsteht B12-Mangel und wie wirkt er sich aus?

Symptome und Ursachen für einen B12-Mangel

B12-Mangel wird vor allem verursacht durch Magenschleimhautentzündungen, die zur Einschränkung/Einstellung der Produktion von IF führt.

Ursachen dafür sind zum Beispiel:

  • Typ A: Autoimmunkrankheiten
  • Typ B: bakterielle Infektionen, meist verursacht durch
    Helicobacter pylori
  • Typ C: chemisch induziert z.B durch Medikamente (u.a. auch gängige Schmerzmittel!) oder übermässigen Alkoholkonsum

Ein B12-Mangel wird auch durch eine Fehlernährung oder bei vegetarischer/veganer Ernährungsweise ohne B12-Supplementation hervorgerufen.

Weitere Gründe für einen Mangel können Magen(teil)resektionen sein, wodurch IF-produzierende Belegzellen entfernt werden. Genetische Defekte, z.B. das Imerslund-Gräsbeck-Syndrom verursacht durch Mutationen in Genen des Rezeptorkomplexes, der im Ileum für die Absorption von B12 verantwortlich ist.

Die häufigste klinische Folge eines B12-Mangels ist die "megaloblastäre Anämie", die rote Blutkörperchen und alle anderen Blutzellen betrifft. Spätere Stufen zeigen Symptome von Müdigkeit oder Kurz­atmigkeit, was durch einen gestörten Sauerstoff­transport verursacht wird. Die "megaloblastäre Anämie" durch B12-Mangel tritt mit einer Häufigkeit von etwa 9 Fällen pro 100.000 Einwohner pro Jahr auf. Oft treten bei B12-Mangel vor einer Anämie bereits neurologische Störungen auf. Diese werden vor allem durch einen Schwund der Myelinhüllen von Nerven verursacht (funikuläre Myelose), und umfassen Schädigungen des Rückenmarks und des peripheren Nervensystems, neuro­psychatrische Auffällig­keiten und, seltener, Verkümmerungen des optischen Sehnervs.

Symptome können sich zum Beispiel in Kribbeln oder Taubheit in den Glied­massen, motorischen Ausfällen bis hin zu Lähmungen, Stimmungs­schwankungen, Reizbarkeit, Depressionen, Gedächtnis­verlust bis hin zur Demenz, Verwirrtheit, und Persönlich­keits­veränderungen bis hin zu Psychosen manifestieren. Obwohl Betroffene neurologischer Fehl­funktionen überwiegend positiv auf eine Cobalamin-Supplementierung reagieren, können oft nicht alle Symptome rückgängig gemacht werden.